Gere: Ein multifunktionales Geschirrregal, das Platz spart

Einzigartiges Design von Florian Beser

Die Wohnungen werden immer kleiner. Der verfügbare Platz muss sinnvoll genutzt werden. Menschen setzen auf Minimalismus, um ihren Besitz zu reduzieren, und auf multifunktionale Produkte, um Platz zu sparen. Die Inspiration für dieses Projekt waren kleine Küchenräume mit großen Regalen, die mit runden Tellern gefüllt sind und viel ungenutzten Platz lassen. Der Fokus des Projekts lag darauf, ein Geschirrregal zu schaffen, das so klein wie möglich ist und den Bedürfnissen von Menschen in kleinen Wohnungen gerecht wird.

Gere ist eine Kombination aus Regal und Tellern, bei der die Teller das reliefartige Frontdesign des Regals bilden. Der dadurch entstehende Innenraum kann genutzt werden, um weiteres Geschirr, Tassen, Gläser usw. zu lagern. Die gitterartige Struktur von Gere ermöglicht skalierbare Größen des Regals, sodass eine Familie ein größeres Gere verwenden kann als ein Single-Haushalt.

Um die funktionale Interaktion von Regal und Tellern zu ermöglichen, mussten die Materialeigenschaften berechnet werden. Das Regal von Gere besteht aus Eichenholz, da es lokal, robust und unempfindlich gegenüber Wasser ist. Die Teller von Gere wurden mit 3D-Grafiksoftware konzipiert und anschließend im 3D-Druckverfahren hergestellt. Die resultierenden Objekte wurden in eine Gipsform übertragen und schließlich aus Porzellan gegossen.

Gere-Platten: 240 mm x 240 mm x 20 mm Gere-Regal-Prototyp: 1200 mm x 200 mm x 1300 mm (die Größe des Regals variiert, da es personalisierbar ist)

Gere wird idealerweise an der Wand in der Küche oder im Esszimmer aufgehängt. Einzelne Reihen können heruntergeklappt werden, um Gegenstände aus dem Inneren zu entnehmen oder einen Teller von der Vorderseite zu entfernen. Die Teller haben Segmente, sodass Hauptgericht und Beilage separat auf einem Teller platziert und so leicht transportiert werden können. Neben dem Stauraum in der Vorderseite besteht die Möglichkeit, weiteres Geschirr, Tassen, Gläser usw. auf den Regalen dahinter zu lagern. Das Geschirrset ist modular erweiterbar.

Das Projekt begann im Frühsommer 2020 in Aachen und wurde im September 2020 abgeschlossen.

Während des Forschungsprozesses wurden verschiedene Methoden wie eine Umfrage, eine Marktanalyse, Interviews mit der Zielgruppe und die Erstellung einer Benutzerreisekarte verwendet. Dadurch wurden detaillierte Erkenntnisse über Verkaufsargumente für Küchenregale und Teller, die Aufbewahrung in Küchen, die Strukturierung von Gegenständen in der Küche und allgemeine Interaktionspunkte mit Regalen und Tellern gewonnen.

Das Projekt wurde während der ersten Jahre der Corona-Pandemie erstellt. Es gab viele Einschränkungen bei der Nutzung von Werkstätten und dem Kauf von Materialien. Im Laufe des Prozesses wurde ich mit Iterationen herausgefordert, neuen Verarbeitungstechniken wie der Arbeit mit einer CNC-Fräsmaschine und der Berechnung von Materialeigenschaften wie Porzellan-Schrumpfung und Materialverschwendung.

In anderen Regalen werden Geschirr in Schränken versteckt. In diesem Konzept wird eine Hybridlösung aus Regal und Geschirr geschaffen. Dies ist möglich, weil das speziell entworfene Geschirr die reliefartige Vorderwand des Regals bildet. Neben dem Stauraum in der Vorderseite besteht die Möglichkeit, weiteres Geschirr, Tassen, Gläser usw. auf den Regalen im Inneren zu lagern. Das Geschirrset ist modular erweiterbar. Je nach Anlass oder persönlichen Vorlieben können die Teller erweitert oder ausgetauscht werden.

Bildnachweis: Fotograf Janosch Bartsch, Gere, 2020

Dieses Design wurde 2023 mit dem Bronze A' Design Award in der Kategorie Möbeldesign ausgezeichnet. Der Bronze A' Design Award wird an herausragende und kreativ geniale Designs verliehen, die Erfahrung und Einfallsreichtum authentifizieren. Sie zeichnen sich durch starke technische und kreative Fähigkeiten aus und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität bei, indem sie bewährte Praktiken in Kunst, Wissenschaft, Design und Technologie einbeziehen und die Welt zu einem besseren Ort machen.


Projektdetails und Credits

Projektdesigner: Florian Beser
Bildnachweis: Images: Photographer Janosch Bartsch, Gere, 2020
Projektteam Mitglieder: Designer Florian Beser
Projektname: Gere
Projektkunde: Florian Beser


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