Die Inspiration für "Open Work" stammt aus der Universalität menschlicher Erfahrungen und Geschichte. Es ist ein Ausdruck von Macht, Zugehörigkeit, Grenzziehung und der Darstellung gesellschaftlicher Hierarchien auf einer existenziellen Ebene. Diese Installation ist ein Experiment im Raumdesign, das Architektur, Sounddesign, Ingenieurwesen, Chemie, Materialkunde und Bildhauerei vereint. In der heutigen Designwelt definiert es sich nicht nur neu, indem es mehrere Disziplinen zusammenbringt, sondern etabliert auch seinen eigenen einzigartigen Bereich, indem es sich keiner einzelnen Disziplin unterordnet.
Die technische Realisierung von "Open Work" ist beeindruckend: Eine unabhängige Stahlrahmenkonstruktion, die auf einer spinnenartigen Basisplattform montiert ist, bildet das eigene Fundament. Von diesen Rahmen hängen 3879 Röhren, deren Verbindungs- und Aufhängungsdetails sowohl freie Oszillation als auch Sicherheit gewährleisten. Beleuchtungselemente sind in Sockeln auf dieser Plattform platziert. Die Struktur ist vollständig tragbar und kann wie ein modulares System wiederholt demontiert und wieder zusammengesetzt werden.
Die Interaktion mit "Open Work" verwandelt das solide Monument in ein flexibles und interaktives Erlebnis. Die akustischen Oberflächen, bestehend aus beweglichen Röhren, verändern sich kontinuierlich durch menschliche Bewegung und Wind, wodurch das Monument zu einer dynamischen Struktur wird. Besucher finden sich in der Gestaltung eines schwankenden und klangproduzierenden Monuments wieder.
Die Installation wurde Anfang 2023 produziert und während der London Biennale im Juni 2023 im Hof des historischen Somerset House ausgestellt. Dort gewann "Open Work" den 'Public Award'. Anschließend war es Teil des London Design Festivals im September 2023 und wurde als 'schwebendes Monument' über der Themse innerhalb der Londoner Skyline präsentiert. Im November 2023 fand die Ausstellung auf dem Taksim-Platz in Istanbul statt.
Die Forschung hinter "Open Work" umfasste die Untersuchung bedeutender architektonischer und symbolischer Figuren, die wichtige historische Meilensteine für die Menschheit repräsentieren. Alte Muster wie Türen, Grenzen, Monumente und antike Städte wurden erforscht, was zu den grundlegenden Linien und Figuren im kollektiven menschlichen Bewusstsein führte. Dies war der entscheidende Teil des Informations- und Forschungsprozesses bei der Gestaltung eines 'theatralischen Monuments'.
Die Herausforderungen bei der Schaffung von "Open Work" waren sowohl technischer als auch soziologischer Natur. Technisch gesehen war es eine Herausforderung, ein Werk zu schaffen, das seinen Grundriss mit sich führt und nicht an den Boden gebunden ist. Soziologisch war es nicht einfach, ein Werk zu schaffen, das universell und für die Menschheit ohne eine spezifische Ecke in der heutigen Welt spricht. Ein Design als Kunst, für alle und als eine Form des Wissens zu produzieren, ist eine herausfordernde Facette unserer Zeit.
"Open Work" ist ein performativer Raum, der um die Metaphern des Bewusstseins und der Schwellen herum gestaltet ist. Abstrakte Tore und die durch Oberflächen geschaffene Planung, die wie Instrumente funktionieren, verwandeln sich in einen Austausch mit der Berührung des Besuchers. Dieser theatralische Raum ist nirgendwo verankert und trägt seine Wurzeln mit sich, das System ist mobil. Diese Struktur ist auch ein sanftes Fragezeichen an die aufkommende neue Welt direkt vor den Menschen.
Projektdesigner: Melek Zeynep Bulut
Bildnachweis: Image #1: Photographer Taran Wilkhu, OpenWork, 2023.
Image #2: Photographer melekzeynepstudio, OpenWork, 2023.
Image #3: Photographer melekzeynepstudio, OpenWork, 2023.
Image #4: Photographer Murat Germen, OpenWork, 2023.
Image #5: Photographer Taran Wilkhu, OpenWork, 2023.
Projektteam Mitglieder: Melek Zeynep Bulut
Projektname: Open Work
Projektkunde: Melekzeynepstudio