Tradition trifft Innovation: Das neue Kurojyoka-Design von Yuki Ijichi

Eine moderne Interpretation des klassischen Shochu-Teekessels aus Kagoshima

Das Redesign des Kurojyoka von Yuki Ijichi verbindet japanische Handwerkskunst mit zeitgemäßem Lebensstil und wurde mit dem Golden A' Design Award 2025 ausgezeichnet.

Die Neuinterpretation des Kurojyoka, eines traditionellen Shochu-Teekessels aus Kagoshima, steht beispielhaft für die Verschmelzung von kulturellem Erbe und moderner Designphilosophie. Yuki Ijichi, inspiriert durch einen Auftrag von MATHERuBA, einem Café und Laden in Kagoshima, hat das ikonische Gefäß neu gedacht, um es an die Bedürfnisse des heutigen Alltags anzupassen. Die ursprüngliche Form, die sich an der Abakus-Silhouette orientierte, wurde behutsam überarbeitet, sodass sie nicht nur ästhetisch, sondern auch funktional den Ansprüchen moderner Haushalte gerecht wird.

Das Besondere an diesem Projekt ist die bewusste Weiterentwicklung einer jahrhundertealten Formensprache. Während die traditionelle Kurojyoka-Form auf die Nutzung über einer offenen Feuerstelle ausgelegt war, blieb sie über Generationen hinweg nahezu unverändert. Yuki Ijichi hat diesen Aspekt gezielt hinterfragt und das Design so angepasst, dass es sich nahtlos in gegenwärtige Wohn- und Genusskulturen einfügt. Die Modernisierung manifestiert sich in klaren Linien und einer ergonomischen Handhabung, ohne den ursprünglichen Charakter zu verlieren.

Die Fertigung des neuen Kurojyoka setzt auf das Gießverfahren, eine Technik, die eine effiziente Serienproduktion ermöglicht. Dabei wird flüssiger Porzellan-Ton in Gipsformen gegossen, was eine gleichbleibende Qualität und Langlebigkeit garantiert. Für die Glasur wird Shirasu, ein vulkanisches Material aus der Shirasu-Hochebene Kagoshimas, verwendet. Dieses Detail betont die regionale Verbundenheit und macht das Produkt zu einem authentischen Alltagsgegenstand mit lokaler Identität.

Die Designlinie umfasst neben dem Kurojyoka selbst auch passende Tassen, einen Wärmer und einen speziellen Krug für die Zubereitung von Maewari, einer traditionellen Shochu-Mischung. Die Maße der einzelnen Komponenten sind präzise aufeinander abgestimmt und unterstützen die harmonische Gesamtwirkung des Ensembles. Die Kombination aus Funktionalität und Ästhetik macht das Set sowohl für den privaten Genuss als auch für den professionellen Einsatz attraktiv.

Eine besondere Herausforderung bestand in der Umsetzung der Serienfertigung, da in Kagoshima keine entsprechende Technologie verfügbar war. Die Lösung fand sich in der Zusammenarbeit mit einer Töpferei in Nagasaki, die über das nötige Know-how verfügte. Dennoch blieb die Verbindung zu Kagoshima erhalten, da die Glasur weiterhin aus lokalen Materialien gefertigt wird. Dieses Vorgehen unterstreicht die Bedeutung von regionaler Identität und interregionaler Kooperation im zeitgenössischen Designprozess.

Die Auszeichnung mit dem Golden A' Design Award 2025 würdigt die gelungene Balance zwischen Tradition und Innovation, die das Kurojyoka-Redesign von Yuki Ijichi verkörpert. Das Projekt zeigt, wie durch behutsame Modernisierung und technologische Weiterentwicklung kulturelle Objekte in die Gegenwart überführt werden können, ohne ihre Wurzeln zu verlieren. Es lädt dazu ein, Alltagsrituale neu zu entdecken und die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft bewusst zu erleben.


Projektdetails und Credits

Projektdesigner: Yuki Ijichi
Bildnachweis: Image #1 : Photographer Masahiko Kukiyama Image #2 : Photographer Masahiko Kukiyama Image #3 : Photographer Masahiko Kukiyama Image #4 : Photographer Masahiko Kukiyama Image #5 : Photographer Masahiko Kukiyama
Projektteam Mitglieder: Yuki Ijichi
Projektname: Redesign of Kurojyoka
Projektkunde: MATHERuBA


Redesign of Kurojyoka IMG #2
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Redesign of Kurojyoka IMG #5
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