Pikapoo: Roboterinnovation für nachhaltiges Hundekot-Management

Wie Pikapoo Technologie, Umweltbewusstsein und Komfort vereint

Die smarte Lösung Pikapoo revolutioniert das Hundekot-Management durch Robotik, Umwelttechnik und App-Steuerung – und begegnet so einem globalen Problem mit Innovationskraft.

Die Reinigung nach dem eigenen Hund ist für viele Tierhalter eine unangenehme Pflicht. Besonders ältere Menschen oder Berufstätige empfinden das Bücken und Aufsammeln als mühsam oder zeitaufwendig. Die Folge: Laut Studien lassen bis zu 50 % der Hundebesitzer in abgelegenen Bereichen die Hinterlassenschaften ihrer Tiere liegen. Dies führt nicht nur zu unschönen Anblicken, sondern belastet auch die Umwelt erheblich. Pikapoo, entwickelt von Yihan Luo und Zihang Zheng, setzt genau hier an – mit einem intelligenten, benutzerfreundlichen System, das Robotik und Nachhaltigkeit verbindet.

Im Zentrum des Konzepts steht der PooBot, ein autonomer Roboter, der Hundekot mithilfe fortschrittlicher Geruchs- und Bilderkennungstechnologien lokalisiert und aufsammelt. Unterstützt wird er von der PooBase, einer smarten Kompostiereinheit, die den gesammelten Kot in organischen Dünger umwandelt. Die Bedienung erfolgt bequem per App: Ein Klick genügt, um den PooBot anzufordern. Nach der Sammlung entnimmt der Roboter eine Probe zur Gesundheitsüberwachung des Hundes, die später an den Tierarzt weitergeleitet wird. Der verbleibende Kot gelangt zur PooBase, wo er umweltfreundlich verarbeitet wird.

Die technische Umsetzung beeindruckt durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel aus Robotik und Biotechnologie. In der PooBase sorgt ein spezieller Katalysator mit natürlichen Mikroorganismen – darunter Milchsäurebakterien, Hefen, photosynthetische Bakterien, Actinomyceten und Pilze – für eine schnelle und geruchsfreie Zersetzung. Pathogene werden neutralisiert, und das Endprodukt ist ein nährstoffreicher Dünger, der teilweise direkt in den Boden abgegeben oder vom PooBot auf der Rasenfläche verteilt wird. Damit schließt Pikapoo den Kreislauf von Abfall zu Ressource und trägt aktiv zur Bodenverbesserung bei.

Die Entwicklung von Pikapoo begann 2019 in Peking und wurde 2024 in Los Angeles abgeschlossen. Das Designteam führte umfangreiche Feldstudien durch: In Gärten und Grünanlagen wurde beobachtet, dass Hundekot häufig liegen bleibt. Sekundärforschung ergab, dass unsachgemäß entsorgter Hundekot Böden im Umkreis von bis zu 32 Kilometern mit Bakterien belasten kann. Zudem zeigte eine Umfrage unter über 100 Hundebesitzer-Familien, dass viele fälschlicherweise glauben, Hundekot sei für den Boden nützlich – ein Irrtum, den Pikapoo mit wissenschaftlich fundierten Lösungen begegnet.

Die größte Herausforderung bestand darin, ein System zu entwickeln, das sowohl den Komfort für Hundebesitzer erhöht als auch einen ökologischen Mehrwert schafft. Pikapoo integriert daher nicht nur die automatisierte Sammlung und Kompostierung, sondern auch eine Gesundheitsüberwachung für Hunde. Die technische Raffinesse und das durchdachte Nutzererlebnis überzeugten auch die Fachwelt: 2025 wurde Pikapoo mit dem Iron A' Design Award in der Kategorie Robotik ausgezeichnet – ein Beleg für die gelungene Verbindung von Praktikabilität, Innovation und gesellschaftlichem Nutzen.

Pikapoo zeigt, wie zukunftsweisende Technologien den Alltag erleichtern und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten können. Das System setzt neue Maßstäbe im nachhaltigen Umgang mit Haustieren und inspiriert zu weiteren Innovationen im Bereich Smart Living. Die Vision: Saubere Städte, gesunde Böden und zufriedene Hundebesitzer – dank intelligenter Robotik und ökologischer Verantwortung.


Projektdetails und Credits

Projektdesigner: Yihan Luo and Matt Zheng
Bildnachweis: All Copyright Yihan Luo, Zihang Zheng
Projektteam Mitglieder: Industrial Designer: Zihang (Matt) Zheng Design Research and UIUX Designer: Yihan (Sakura) Luo
Projektname: Pikapoo
Projektkunde: Yihan Luo and Zihang Zheng


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