Der Haarsalon Sisu befindet sich in einem alten Stahlrahmengebäude und wurde von Jun Kameda entworfen. Vor der Renovierung waren die Fenster des Salons durch eingebaute Wände und Außenschilder verdeckt, was zu einem düsteren Innenraum führte. Doch das Potenzial der breiten Fenster, natürliches Licht hereinzulassen, war offensichtlich. Daher wurde das Innere und Äußere angepasst, um ein Gefühl von Offenheit zu schaffen und die Fenster zu einem symbolischen Merkmal des Raumes zu machen.
Das Gesamtkonzept von Sisu besteht darin, den Raum einschließlich der Skelettkonstruktion und der eingebauten Wände wie eine Leinwand mit Weiß zu füllen und darauf Möbel zu platzieren. Der Raum strebt durch seinen Minimalismus Nachhaltigkeit an. Die Stühle und andere Innenelemente sind so konzipiert, dass sie über einen längeren Zeitraum leicht gewartet werden können. Das ursprüngliche Innendesign beschränkt sich auf sehr wenige Materialien und reduzierte Dekorativität, wodurch die Holzmerkmale und die Ordnung betont werden.
Die Umsetzung von Sisu erfolgte durch das Polieren des Betonboden-Skeletts und das Auftragen von klarem Urethan als Abschluss. Die Stühle und der Spiegel bestehen aus gefärbtem Lauan-Sperrholz.
Der Haarsalon Sisu wurde entwickelt, um allein vom Besitzer betrieben zu werden. Daher wurde der Schwerpunkt auf die Effizienz des Betriebsablaufs und das Bewusstsein für die Situation der Kunden gelegt, unabhängig von ihrer oder der Position des Besitzers im Salon. Der Betonboden-Skelett wurde poliert und mit klarem Urethan beschichtet, um das Aufkehren von abgeschnittenen Haaren zu erleichtern. Die vertikalen Jalousien ermöglichen die Kontrolle der natürlichen Lichtintensität und machen es zur Hauptlichtquelle, insbesondere tagsüber. Dadurch wird das natürliche Licht zu einem wesentlichen Faktor der Raumidentität, unabhängig von der Tageszeit, und betont auch den Ausblick auf die Bäume draußen.
Die Gestaltung von Sisu war nicht ohne Herausforderungen. In japanischen Schönheitssalons befindet sich in der Regel ein Tisch, der normalerweise als Beratungsbereich dient, direkt am Eingang. Um mit dieser Tradition zu brechen, wurde bei Sisu ein großer, mit weißen Fliesen bedeckter rechteckiger Block installiert, der mehr als nur ein Beratungsbereich ist. Er dient auch als Arbeitsplatz für andere Tätigkeiten neben dem Haarschnitt oder als Präsentationsplattform für Blumen und Kunstobjekte. Obwohl es eine kleine Herausforderung war, hatte es einen erheblichen Einfluss auf den gesamten Raum. In Kombination mit der tiefen Holzfarbe der Möbel verleiht es dem raffinierten weißen Raum eine gemütliche Atmosphäre, die sich von anderen Schönheitssalons unterscheidet und den Eindruck vermittelt, sich in einem vertrauten Wohnraum zu befinden.
Der Haarsalon Sisu wurde von Januar 2021 bis Juli 2021 in Nagoya, Aichi, Japan, realisiert. Das Projekt wurde von Jun Kameda geleitet.
Sisu ist ein herausragendes Beispiel für ein minimalistisches Design, das Funktionalität und Ästhetik vereint. Mit seinem klaren und aufgeräumten Erscheinungsbild schafft der Haarsalon eine einladende und entspannte Atmosphäre für seine Kunden. Das Projekt wurde mit dem Bronze A' Design Award ausgezeichnet, der die kreative und innovative Gestaltung würdigt und zur Verbesserung der Lebensqualität beiträgt.
Bildnachweis: Fotograf Kenta Hasegawa
Urheberrechtshinweis: Copyrights gehören zu SISU / STUDIO ALUC 2022
Auszeichnungen: Bronze A' Design Award in der Kategorie "Interior Space, Retail and Exhibition Design" 2023
Projektdesigner: Jun Kameda
Bildnachweis: Photographer Kenta Hasegawa
Projektteam Mitglieder: Jun Kameda
Projektname: Sisu
Projektkunde: Jun Kameda