Tradition trifft Moderne: Der Nambu Ironware Swallow Pot

Akira Kikuchis Meisterwerk revolutioniert traditionelles Teekannen-Design

Die Pandemie als Katalysator für eine neue Ära der Teekultur

Die globale Gesundheitskrise hat unsere Lebensweise grundlegend verändert und uns dazu gebracht, Traditionen neu zu bewerten. In dieser Zeit des Innehaltens erlangte die japanische Teekultur, insbesondere durch die traditionelle Nambu Tetsubin, eine neue Aufmerksamkeit. Akira Kikuchi, ein Meister seines Fachs, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die traditionelle japanische Handwerkskunst mit dem modernen Lebensstil in Einklang zu bringen. Sein neuestes Werk, der Nambu Ironware Swallow Pot, ist eine Hommage an die Vergangenheit und gleichzeitig eine Brücke zur Zukunft.

Die Herausforderung bestand darin, die traditionellen Nambu Tetsubin, die für ihre Größe und ihr archaisches Design bekannt sind, an die Bedürfnisse kleinerer Haushalte und den Wunsch nach individuellem Design anzupassen. Kikuchi fand Inspiration in einem Produkt aus den 1980er Jahren, das trotz seines modernen Designs damals aufgrund der Vorliebe für traditionelle Muster nicht erfolgreich war. Heute, in einer Zeit, in der skandinavisches Design und Mid-Century-Stil breite Anerkennung finden, erweist sich dieses Design als perfekt für den zeitgenössischen Gebrauch.

Der Swallow Pot zeichnet sich durch seine reduzierte Größe, eine quadratische Form für weniger Wasserrückstände und einen festen, geradlinigen Griff aus, der das Ausgießen erleichtert. Diese Neuerungen machen ihn zu einem funktionalen Kunstwerk, das sowohl als Wasserkessel als auch als Teekanne dient. Die traditionelle Kamayaki-Technik, die eine Oxidschicht zur Rostvermeidung bildet, ermöglicht es dem Tetsubin, Eisen an das Wasser abzugeben, ohne zu rosten – ein Gesundheitsvorteil, der bei emaillierten Tetsubins verloren geht.

Die Herstellung des Swallow Pots erfolgt durch das renommierte Unternehmen Oitomi, das in Zusammenarbeit mit der Kinki-Universität daran arbeitet, die CO2-Emissionen zu reduzieren, indem traditionelle Koksbrennöfen durch biologisch abbaubares Material ersetzt werden. Die Materialien – Gusseisen, Kirschholz mit Urushi-Lackierung und Edelstahl – sowie die handwerkliche Fertigung unterstreichen die Qualität und Nachhaltigkeit des Produkts.

Der Swallow Pot, der sowohl für seine ästhetische Schönheit als auch für seine praktische Anwendung gelobt wird, hat die prestigeträchtige Silbermedaille des A' Design Award im Jahr 2024 erhalten. Dieser Erfolg bestätigt Kikuchis Fähigkeit, traditionelle Handwerkskunst mit den Anforderungen der modernen Welt zu verbinden und so ein Stück Kultur lebendig zu halten.

Die Wiedereinführung dieses Designs, das ursprünglich in den 1980er Jahren entstand und im Januar 2021 neu aufgelegt wurde, zeigt, dass wahre Handwerkskunst zeitlos ist und durch Anpassung an die Gegenwart weiterleben kann. Der Swallow Pot ist mehr als nur eine Teekanne; er ist ein Symbol für die Verschmelzung von Tradition und Innovation und ein Beweis dafür, dass Design die Kraft hat, unsere täglichen Rituale zu bereichern und zu transformieren.


Projektdetails und Credits

Projektdesigner: Akira Kikuchi
Bildnachweis: Akira Kikuchi
Projektteam Mitglieder: Producer & Art Director: Kaito Kikuchi of Nambu Ironware Studio Oitomi Collaborative production partner: Marusan Shikki Hidehira-nuri lacquerware manufacture
Projektname: Two-in-one Nambu Ironware Swallow Pot
Projektkunde: Nambu Ironware Studio Oitomi


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