Die Inspiration für den Smarthaler entstand aus der Beobachtung, dass viele Asthmapatienten trotz mehrfacher Versuche keine ausreichende Linderung durch herkömmliche Inhalatoren erhielten. Eine tiefere Auseinandersetzung mit der Materie offenbarte, dass 83,7% der Anwender Fehler bei der Benutzung machen, hauptsächlich aufgrund der komplexen Koordination, die Inhalatoren erfordern. Jacek Mikosz, der Designer hinter dem Smarthaler, sah in diesen Erkenntnissen die Chance, das Management von Asthma grundlegend zu verbessern.
Der Smarthaler zeichnet sich durch seine modulare Bauweise und ein Messsystem aus, das Echtzeit-Feedback zur Inhalationstechnik bietet. Dieses smarte Feature ermöglicht eine präzisere Medikamentenabgabe und fördert gleichzeitig das Erlernen korrekter Inhalationstechniken. Die Daten werden an eine App übermittelt und können von dort aus direkt mit Ärzten geteilt werden, was eine neue Ebene der Telemedizin im Bereich der Asthmabehandlung eröffnet.
Die Realisierung des Smarthalers ist das Ergebnis umfangreicher Forschung und Zusammenarbeit zwischen Designern, Medizinern, IT-Experten, KI-Spezialisten und Pharmakokinetikern. Das Gerät, dessen Elektronik in einem medizinischen Kunststoffgehäuse untergebracht ist, wurde durch präzises Spritzgießen hergestellt und durch pharmakokinetische Studien auf seine Sicherheit und Haltbarkeit geprüft.
Technische Spezifikationen des Smarthalers umfassen unter anderem eine wiederaufladbare Batterie, USB-C-Anschluss und Bluetooth Low Energy für die Verbindung mit kompatiblen Apps. Das Gerät kommt mit einem USB-Hub, der die Nutzung auch ohne Smartphone ermöglicht, sowie mit HFA-Placeboflaschen und zusätzlichen Aktuatoren.
Die Bedienung des Smarthalers ist intuitiv: Er funktioniert wie ein herkömmlicher Inhalator, kann jedoch durch ein optionales elektronisches Modul ergänzt werden. Nach der Anwendung erhalten Nutzer sofortiges Feedback zur Qualität ihrer Inhalation, welches direkt an eine App gesendet wird. So dient der Smarthaler nicht nur der Medikamentenabgabe, sondern auch als Trainingsgerät.
Das Projekt Smarthaler begann im Mai 2021 in Krakau, Polen, und wurde im Dezember 2023 abgeschlossen. Es war Teil der FindAir-Forschung, die durch ein Stipendium des Nationalen Zentrums für Forschung und Entwicklung unterstützt wurde. Die Forschung zielte darauf ab, das Erlebnis mit pMDI-Inhalatoren zu verfeinern und kombinierte medizinische Experimente mit Beobachtungsstudien und klinischen Tests.
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung des Smarthalers war die Integration fortschrittlicher Technologie in ein Design, das so vertraut ist wie ein traditioneller pMDI-Inhalator. Ziel war es, ein Gerät zu schaffen, das natürlich und einfach in der Anwendung ist, aber mit zusätzlichen Funktionen für ein verbessertes Erlebnis. Die modulare Bauweise ermöglicht die nachhaltige Nutzung elektronischer Komponenten, indem Nutzer Teile aktualisieren oder austauschen können, ohne das gesamte Gerät entsorgen zu müssen.
Der Smarthaler ist ein digitaler pMDI-Inhalator, der Echtzeitanalysen durch KI und Datensammlung nutzt, um Asthma- und COPD-Patienten zu einer korrekten Inhalationstechnik zu führen und die Medikamentenabgabe zu verbessern. Sein modulares Design umfasst fortschrittliche Strömungssensoren und bietet nach jeder Nutzung sofortiges Feedback zur Inhalationsqualität. Diese Daten werden an eine App gesendet und können unmittelbar mit Ärzten oder Pflegeteams geteilt werden, um die Patientenversorgung zu verbessern.
Die Urheberrechte für den Smarthaler liegen bei FindAir Sp. z o.o., 2024. Smarthaler® ist eine eingetragene Marke beim EUIPO, und es wurden mehrere Patente in der EU eingereicht, die die Technologie und das Monitoring der Inhalatornutzung schützen. Der Smarthaler wurde 2024 mit dem Bronze A' Medical Devices and Medical Equipment Design Award ausgezeichnet, eine Anerkennung für herausragende und kreativ geniale Designs, die Erfahrung und Einfallsreichtum bestätigen.
Projektdesigner: Jacek Mikosz
Bildnachweis: FindAir Sp. z o.o. Internal Materials
Projektteam Mitglieder: Jacek Mikosz
Michał Czyż
Tomasz Mikosz
Katarzyna Skowronek
Paweł Słapek
Michał Bobrowski
Konrad Gryboś
Szymon Walasik
Marek Nowak
Hubert Tacik
Radosław Sotwin
Projektname: Smarthaler
Projektkunde: FindAir